Singgemeinschaft Isenbüttel
Herzlich willkommen!

Chronik der Singgemeinschaft Isenbüttel

Unser Archiv, geführt von Heinz Busch

 1. Vorsitzende des MGV Germania v. 1848 bzw. der Singgemeinschaft Isenbüttel e. V.

  • 1923              Weichenwärter Wolter
  • 1923              Ernst Prinke sen.
  • 1965              Hermann Geilke
  • 1968              Gerhard Suck
  • 1976              Heinz Busch
  • 1978              Inge Ahrens
  • 1985              Heinrich Daenicke
  • 1997              Rolf Buhmann
  • 2017              Kristina Schulz

Chorleiter des MGV Germania v. 1848 bzw. der Singgemeinschaft Isenbüttel e.V. 

  • 1848          Lehrer Loßmann
  • 1923          Albert Grastorf
  • 1934          Lehrer Goes
  • 1940          keine Proben u. Auftritte während d. Krieges
  • 1946          Organist Stennert / Lehrer Lelke
  • 1949          Pastor Rudolf Schneider
  • 1950          Hermann Weißenborn
  • 1951          Musikmeister a. D. Ganzschuh
  • 1955          Eduard Endel
  • 1959           Hans-Joachim Reinecke
  • 1962          Gerhard Suck
  • 1964          Eduard Endel
  • 1968          Erich Kmiec
  • 1987          Horst Hinze  

 Geschichtlicher Rückblick - Singgemeinschaft Isenbüttel: 1848 - heute

Am 10. Juli 1848 wurde in Isenbüttel der Männergesangverein Germania gegründet. Erster Dirigent des Chores war Lehrer Loßmann.

Im Jahre 1876 fand ein Sängerfest in Isenbüttel statt. Durch erhaltene Festordnungen ist belegt, dass die Isenbütteler Sänger auch 1864 (Fallersleben), 1865 (Gifhorn) und 1871 an auswärtigen Sängerfesten teilnahmen.

Die älteste erhaltene Satzung datiert aus 1880, damals hatte der Chor 56 Mitglieder. (Wohl inklusive fördernder Mitglieder.)

Leider gibt es keine Aufzeichnungen darüber, wie der Verein sein 50jähriges Bestehen 1898 feierte, jedoch ist ein Foto aus dem Jubiläumsjahr erhalten, dass 11 sangesfreudige und ernst dreinblickende Männer und einen Dirigenten mit Taktstock mit Liederbüchern in der Hand vor der Kirche zeigt. (siehe Festschrift, S. 24)

Für das Jahr 1899 sind dann bereits 89 Mitglieder dokumentiert. Das sollen knapp 12 % der damaligen Isenbütteler Bevölkerung gewesen sein. Die heutige Einwohnerzahl zugrunde gelegt, müsste die Singgemeinschaft somit etwa 700 Mitglieder haben!

Im Jahre 1923 wurde dann das 75jährige Bestehen gefeiert. Die Gifhorner Zeitung schreibt am 23. Juli des Jahres unter der Schlagzeile „75jähriges Stiftungsfest des Männergesangvereins von 1848, Isenbüttel am 15. Juli 1923“:

Die Festrede hielt Vereinsdirigent Albert Grastorf, zuvor hatte Fräulein Olga Bürsing einen Prolog gesprochen. Am Montag Mittag nahmen 100 Personen an einem Frühstück teil, das Herr Brendes hergerichtet hatte. Für musikalische Unterhaltung sorgte die Kapelle des Herrn Henn. Nachmittags sangen der Vereins- und der Schulchor unter der Leitung von Herrn Grastorf.

In den folgenden Jahren wurden runde Stiftungsfeste stets gebührend gefeiert.

Kriegsbedingt musste der Chorbetrieb bereits 1939 eingestellt werden. Ausschlaggebend war dabei die Tatsache, dass Chorleiter Goes eingezogen wurde.

Nach dem Krieg konnten im März 1946 die Übungsstunden mit Genehmigung der Militärregierung wieder aufgenommen werden. Als Chorleiter konnte der Organist Stennert gewonnen werden. In die Vorstandsämter konnten teilweise bewährte Männer aus der Zeit vor dem Krieg wiedergewählt werden, wie Ernst Prinke, der dem Chor letztlich, mit Kriegsunterbrechung, über 40 Jahre vorsaß.

Durch den kriegsbedingten Zustrom von Flüchtlingen konnte der Chor starken Zuwachs verzeichnen. So zählte man 1948 33 aktive, 41 passive und 13 Ehrenmitglieder. Das eigentlich in diesem Jahr auch anstehende 100jährige Bestehen musste wegen der Währungsreform um 1 Jahr verschoben werden.

1949 wurde dann auf dem Gutshof (heutige Gutsstraße) mit zwei Zelten und zwei Kapellen gebührend nachgefeiert.

1957 wurde dem Verein eine große Ehre zuteil: Aus Händen von Bundespräsident Theodor Heuss konnte der damalige Alterspräsident Heinrich Wolter die Zelter-Plakette in Empfang nehmen, die Chören verliehen wird, die sich über 100 Jahre um den Chorgesang verdient gemacht haben.

Die 60er-Jahre waren geprägt durch häufige Wechsel in Vorstand und Chorleitung. Außerdem führte der gesellschaftliche Wandel dazu, dass die Zahl der aktiven Sänger immer mehr abnahm, so dass schließlich die Singfähigkeit des Chores nicht mehr gewährleistet war. Erich Kmiec, der 1968 die Leitung des Chores übernommen hatte, regte schließlich an, um die Singfähigkeit des Chores wieder herzustellen, Frauen in den Chor aufzunehmen, so dass am 6. August 1970 die erste Probe mit Frauen stattfand. Dieser Schritt blieb im Vorfeld chorintern nicht ohne Widerstand und einige Männerchorsänger blieben dem Chor nach der Aufnahme von Frauen fern.

Letztlich hat dieser weitsichtige und zukunftsträchtige Schritt aber den Grundstein für die positive Entwicklung des Chores in den folgenden Jahren und Jahrzehnten gelegt.

Unter der Stabführung Erich Kmiecs entwickelte sich der nun unter dem Namen Singgmeinschaft Isenbüttel firmierende Chor im Laufe der Jahre zu einem recht großen und in der näheren Umgebung angesehenen Klangkörper. Kmiec schrieb selber Chorarrangements und so wurden fünfstimmige Chorsätze, die er selbst schrieb oder einrichtete, bald zu einem Markenzeichen der Singgemeinschaft. Ein weiteres Markenzeichen des Chores wurden plattdeutsche Lieder, die das bisherige Repertoire, das vor allem aus Volksliedern und volksliedhaften Stücken bestand, ergänzten. Kmiec erfand für die Singgemeinschaft auch den Liederabend, der, mittlerweile in Frühlingskonzert umbenannt, bis heute weiterhin zum festen Konzertturnus der Singgemeinschaft gehört.

Beim Feldschlösschen Chorwettbewerb konnte in den 70er Jahren ein beachtlicher 4. Platz erzielt werden.

1986/87 musste Erich Kmiec aus gesundheitlichen Gründen die Leitung des Chores abgeben und wurde im Herbst 1887 zu Grabe getragen. Nachdem der damalige Gruppenchorleiter Manfred Seidenstücker den Chor kommisarisch übernommen hatte, musste nun ein neuer Chorleiter gefunden werden. In dieses Amt wurde zum Sommer 1987 der damals 27jährige Isenbütteler Horst Hinze berufen, der bei der Hannoverschen Landeskirche eine Kirchenmusikerausbildung absolviert hatte und bereits Co-Dirigent des Isenbütteler Posaunenchores und Organist an der St. Marienkirche war.

Auch hier bewies die Singgmeinschaft wieder Mut und Weitsicht, denn Hinze war nicht nur der jüngste im Chor sondern hatte als Chorleiter noch keinerlei Erfahrung.

So begab man sich auf die Reise mit diesem jungen Chorleiter, der gleich mit einem Potpourri aus der Westsidestory sich auf sehr ungewohntes Terrain mit dem Chor wagte und durch verstärkte Berücksichtiung kirchlicher Weisen unter den Chormitgliedern auch Widerspruch erregte. Auch eine Eliminierung der alten Sitzordnung an Tischen, englischsprachige Gospels und eine Umorientierung des Repertoires weg von volksliedhafter Literatur mehr zu konzertanter Musik stellte für so manches Chormitglied eine Herausforderung dar.

Auch heute, im Jahre 2015, leitet Horst Hinze, mittlerweile zum Chordirektor ernannt, nach 28 Jahren noch die Singgemeinschaft. Es gelang ihm, den Chor zu einem modernen Klangkörper mit breit aufgestelltem Repertoire zu formen. Große orchesterbegleitete Konzerte mit Oratorien, Messen und mehr, zahllose Konzerte und Auftritte sowie erfolgreiche Teilnahmen an mehreren Chorwettbewerben markieren den Weg, den die Singgemeinschaft und ihr Chorleiter seit nunmehr fast 30 Jahren gemeinsam erfolgreich zurückgelegt haben.

Festschrift 150 Jahre Singgemeinschaft / MGV Germania.

 

Singgemeinschaft Isenbüttel  1848 / 1970   e.V


Chor 1989

1. Vorsitzender: Heinrich Daenicke (Männer, ganz rechts)

Chorleiter: Horst Hinze (ganz links)


Chor 1981

1. Vorsitzende: Inge Ahrens (5. Frau v.l.)

Chorleiter: Erich Kmiec (2. v.r.)


Chor 1971

1. Vorsitzender: Gerhard Suck (ganz links)

Chorleiter: Erich Kmiec (7. Mann v.l.)


Chor 1949

1. Vorsitzender: Ernst Prinke (1. Reihe, 6. v.l.)

Chorleiter: Pastor Rudolf Schneider (1. Reihe, 7. v.l.)